Skifoan und Monkey Business

Ozapft is! Wir haben die Skisaison offiziell mit einem ersten Schneewochenende in der Nagano-Region eingeläutet.

Die Outdoor-Organisation Tokyo Gaijins (~ Tokyo Ausländer) hat uns und 94(!) andere am Freitag abend in zwei Busse gepfercht und zum netten, in die Jahre gekommenen Shiga Grand Hotel gebracht.

Weil jetzt bei Saisonauftakt noch wenig Besucher da waren, hatten ganze zwei Lifte (~ zwei Pisten) dieses eigentlich ziemlich großen Skigebiets geöffnet. Wir haben uns mit geliehenen Skiern und Snowboard bei kontinuierlichem Schneefall in die Saison eingeschwungen. Und so die meisten Zentimeter der zwei Pisten und den unschätzbaren Wert von guten Schneebrillen und heißer Ramensuppe kennengelernt.

Den nächsten Tag haben wir mit den Snow Monkeys verbracht. Die Schneeaffen (auch Japanmakaken oder Rotgesichtsmakaken) sind aus zwei Gründen ganz besondere Kreaturen: erstens leben sie so nördlich wie keine anderen Primaten (außer den Menschen) und zweitens genießen sie es, in heißen Quellen zu baden.

Zu den Snow Monkeys wurde uns folgende Geschichte erzählt: Nachdem die Affen zu sehr in menschliche Gebiete vorgedrungen waren und Essen von den Menschen stibitzt hatten, wurden sie gezielt in diese entlegene Berggegend gelockt und angefüttert, um sie los zu werden. Irgendwann mal hat man dann einen nervigen Affen in eine heiße Quelle geschmissen. Dieser fand überraschend Gefallen daran und erzählte seinen Kumpels von der neuen Freizeitbeschäftigung. Die kamen nach und badeten mit.

In den 60er Jahren haben die Menschen dann wiederum festgestellt, dass die Affen sehr gerne in den heißen Quellen baden und dass sich viele Menschen das gerne anschauen. Und dann hat man die Äffchen mit Fütterungen wieder angelockt und aus der heißen Quelle einen Pool angelegt. Nachdem man zuerst die Affen von den Menschen fernhalten wollte, muss man die Affen jetzt eher vor zu vielen Menschen schützen.