DAFF Festival

Dem Plan folgend wieder mehr in Shanghai zu unternehmen, besuchten wir am Samstag das DAFF. Das Kürzel steht für Design Art & Fashion Fair und hat das Ziel lokale Künstler und kreative Gewerbetreibende zu präsentieren. Das Event fand in und um einer Industrieanlage am ehemaligen Shanghaier Hafen statt. Das Gebäude erinnert stark an ein UFO, im Freien gab es einige Versorgungsstationen, die bei den warmen Temperaturen gut zu tun hatten. Alles in allem eine super Veranstaltung, bei der sich Shanghai aufs Neue von seiner lebenswerten Seite gezeigt hat!
Zudem gab es eine kleine Premiere, denn wir konnten zum ersten Mal in China unsere Slackline aufspannen und unsere miese Balance unter Beweis stellen :) Leider bietet die Stadt ansonsten nicht allzu viele Gelegenheiten dazu, denn in vielen Parks gibt es keine stabile Bäume oder man darf den Rasen nicht einmal betreten. So gesehen war das Festival eine gute Gelegenheit!
Hier ein paar Impressionen des Ganzen:

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We’ve got mail

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Es funktioniert – für alle, die es auch gerne ausprobieren möchten: mit dieser Adresse kommt Post bei uns an:

Christian/Annika
上海
徐汇
五原路 50 弄6号633
China

… und 1000 Dank für das Päckchen, lieber Frank!

„Gmotzt isch gnuag globt“: Verkaufen auf Chinesisch

Bei einigen unserer Blogeinträge haben wir unser Befremden darüber zum Ausdruck gebracht, dass die chinesische Kultur die Menschen anders handeln lässt, als wir es mit unserem mitteleuropäischen Hintergrund erwarten.

Beim Verkaufen treten diese Unterschiede deutlich zutage. In einer bekannten und auch bei Ausländern sehr beliebten Drogeriekette versuchte eine Dame allen Ernstes mir Augencreme zu verkaufen, indem sie mir sagte, wie alt meine Augen aussähen und dass ich dagegen dringend etwas tun müsste. Ich fliehe vor dieser Beratung in die Shampoo-Abteilung, wo ich tatsächlich etwas kaufen will. Die nächste Verkäuferin fasst ungefragt meine Haare an und sagt mir, dass meine Haare außergewöhnlich trocken seien, natürlich mit dem Ziel, mir das teuerste zum Verkauf stehende Produkt anzudrehen.

Bei der Schneiderin, bei der ich mir einen Trenchcoat habe schneidern lassen und sehr zufrieden war, wollte ich mir auch eine Hose machen lassen. Während des Ausmessens macht sie sich mit ihrer Kollegin über mein ausladendes Hinterteil lustig, nur um mich kurz später zu fragen, ob ich nicht gleich mehrere Hosen bei ihr machen lassen möchte.

Heute: Mein Chinesisch-Kurs an der Sprachschule ist vorbei. Um mich zu überzeugen, dass ich doch an derselben Schule weiterlernen solle, lässt der Leiter der Sprachschule mir über seine Mitarbeiterin sagen, dass mein Chinesisch ja noch sehr schlecht sei, er rede extrem langsam mit mir und ich würde ihn trotzdem nicht verstehen.

Bei mir hatten die obigen Verkaufsstrategien fast immer denselben Effekt: Aus dem Drogerieladen bin ich sofort rausgegangen, ohne was zu kaufen; die Schneiderin hat eine potentielle Stammkundin verloren und die Sprachschule …. da bin ich noch am Überlegen, ob ich nicht aus Trotz richtig gut Chinesisch lerne. So gut, dass ich dem Boss der Schule irgendwann in fließendem Chinesisch sagen kann, dass jemand, der keine einzige Fremdsprache kann und eine Sprachschule leitet, seinen Mund eventuell nicht so weit aufreißen sollte.