Qingdao

Qingdao ist ne Reise wert. Wir haben an einem Samstag früh um 7 den Zug von Shanghai nach Beijing genommen und sind ungefähr nach der Hälfte ausgestiegen. So gegen halb 2 sind wir dann nach draußen gestolpert und haben uns über das sommerliche Wetter und die Seebrise gefreut.
Wie wir gemerkt haben, laufen dort einige Dinge anders als in Shanghai. Während wir hier, wenn mal ein Taxifahrer angehalten hat, sehr gute Chancen haben, zu unserem gewünschten Ziel zu kommen, ist uns das in Qingdao genau einmal gelungen – und auch das nur mit Hilfe. Qingdao fährt Bus. Für das Hostel, für Touristenattraktionen, für die von einem Deutschen gegründete Brauerei: Es wird immer die entsprechende Buslinie und Haltestelle angegeben. Heißer Tipp für Qingdao-Reisende: Druckt euch vorher nen Stadt- und Busplan aus.
Wir konnten im Meer baden und schöne alte Häuser anschauen, viele davon mit deutschem kolonialen Hintergrund. Ein richtig schöner Wochenendausflug!
Und den Mond konnten wir unter klarem Himmel sehen, ein Privileg für uns Shanghaier, das wir natürlich besonders wegen des Vollmonds zum Fest desselben genossen haben.
Und hier noch eine kleine musikalische Ode an Qingdao (oder Tsingtao): http://www.youtube.com/watch?v=nACh6Cq8rKY
Viel Vergnügen!

2 Wochen Thailand – unsere Highlights

Thailand-Tour

Two nights in Bangkok
Unser Thailand-Urlaub ging in Bangkok los. Mitten in der Nacht kommen wir mit dem einzigen Taxi Thailands, das ein Taxometer benutzt, an der berüchtigten Backpacker-Meile an. Die Party auf der Khao San Road war um drei Uhr nachts noch in vollem Gange, Lachgas-, Getränke- und T-Shirt-Verkäufer gaben sich ein Stelldichein und waren nicht müde, ihre Ware feilzubieten. Unser Hotel war mitten drin und wir gespannt, wie wir den Trubel aufnehmen würden.

Obwohl es nur eine Durchgangsstation sein sollte, haben wir einiges an Programm in den Bangkok-Aufenthalt gepackt: den Riesenbuddha im Wat Pho-Tempel, eine Nepper-Schlepper-Fahrt zum sogenannten “Floating Market” auf dem Fluss (ein Händler in einem Kajak bietet uns überteuerte Souvenirs, die wir überall sonst auch bekommen), das Jim Thompson-Haus und die obligatorische Ladyboy-Show.

Bangkok hat in kürzester Zeit maximal viele Eindrücke hinterlassen. Weil wir so verdammt erschöpft waren, konnte uns der Bummbumm-Wettbewerb der Partylokalitäten vor unserer Hütte auch nicht am Schlafen hindern. Kob kun kaaaaa.

Koh Tao
Eine Nachtzugfahrt, eine Minibus-Verladung und eine Bootsfahrt später stehen wir verstrahlt am Pier der kleinen Insel Koh Tao und hauen uns erstmal ein ordentliches Frühstück zwischen die Kiemen. Mehr oder weniger zufällig entdecken wir eine kleine Tauchschule mit indviduellster deutschsprachiger Betreuung – danke an Thomas² und Vera an dieser Stelle für die gute Zeit.

Das beinharte Tauchtraining kostet uns den größten Teil unserer Wachstunden – dafür sind wir jetzt offiziell Open Water Diver nach den Statuten von Padi – dem nach der Weltherrschaft und unermesslichem Reichtum strebenden Schnorchelverein (Slogan: “The way the world learns to dive”).

Daneben verbringen wir unsere Zeit auf der Insel mit dem Austesten der lokalen Gastronomie, Reifenflicken der geliehenen Mofette, Mittelohrentzündung pflegen und Mückenspray auftragen.

Railay
Weil der Nachtzug so schön war, entscheiden wir uns für die attraktive Nachtboot-Option, um vom Golf von Thailand zur Andaman-See weiterzuziehen. Diesmal nach Railay, wo uns wunderschöne Strände und Kletterfelsen erwarten. Die Felsen haben wir unter fachkundiger Anleitung von lokalen Guides ausprobiert, sind beim Abendspaziergang durch den Dschungel gewandert und haben uns beinahe von Mosquitos fressen lassen. Aber die Schlangen und Affen haben uns immerhin in Ruhe gelassen.

Koh Lanta
Um uns nach den ganzen Abenteuern endlich mal zu entspannen, entscheiden wir uns, einer persönlichen Empfehlung folgend (danke, Connie), im Relax Bay Ressort abzusteigen. Christian will nochmal tauchen gehen, aber daraus wird wegen absoluter Nebensaison in dieser Gegend nichts. Wir erkunden und umrunden stattdessen die schnuckelige Insel mit einem geliehenen Motorroller und entscheiden uns, früher als geplant unserer letzten Station die Ehre zu erweisen.

Phuket
Phuket überrascht mit europäisch anmutender Architektur, guter Gastronomie und süßen Sträßchen. Wir strollen durch die Stadt und besuchen den berüchtigen Night Market, der nochmal alles an thailändischen Spezialitäten aufbietet – außer Thai-Boxhandschuhen, die wir einem Freund in Shanghai mitbringen sollten.

Mit dem Nachtflug düsen wir zurück nach Shanghai, das uns mit guter Laune und schönem Wetter willkommen heißt.

Wir auf-, Untermieter abgetaucht

Wir sind wieder halbwegs gesund und sehr glücklich aus unserem zweiwöchigen Thailand-Urlaub zurück. Hatten eine starke Zeit. Einen ausführlichen Bericht wird es dazu natürlich auch noch geben. Wir müssen die Eindrücke noch verdauen.

Shanghai begrüsste uns heute bei unserer Ankunft zum Drachenbootfest (Feiertag!) mit angenehmen 23°C und entspannter Atmosphäre. Wir hatten eine deutlich stressigere Stadt in Erinnerung, doch die Temperatur scheint auch hier Wunder zu bewirken. Beim Schlendern durch die grünen Alleen, die zuweilen unter den Blätterdächern düster wirken, konnten wir einige Hochzeitspaare beim Fotoshooting beobachten. Und einen Pudel, der kackte. Ist das nicht herrlich?

Es ist eine gute Rückkehr, auch aus einem anderen Grund: Eine Woche vor unserer Abreise haben wir bemerkt, dass ein ausgewachsenes Insekt unser Untermieter ist. Der erste Versuch, unser Hausrecht durchzusetzen, scheiterte an unserer Ungeschicklichkeit. Wir haben die Küchenschabe dann kurzerhand ‘Skittle’ getauft und uns in tollen Bildern ausgemalt, was Skittle wohl während unserer Abwesenheit so veranstaltet. Anscheinend waren unsere Phantasien unbegründet (Impotent? Unbefruchtet?), denn wir haben alles unversehrt vorgefunden. Trotz seines guten Betragens haben wir Skittle dann heute vor die Tür gesetzt, auf kurz oder lang wollten wir keine La Cucaracha-WG.

Annika & Christian

Hong Kong Highlights Kompakt

Hier nochmal ein kurzer Rundumschlag der Auffälligkeiten unserer Tour nach Hong Kong, bevor wir am Wochenende in den nächsten Urlaub starten und von neuen Eindrücken überschwemmt werden. Also los geht’s:

  • Action: Wer das Geld für den Ocean Park Vergnügnungspark sparen will, nimmt einfach den Doppeldeckerbus vom Flughafen in die Stadt. Wir hatten gar keine Wahl denn mitten in der Nacht fährt nur der Bus (immerhin; in Shanghai geht dann nur Taxi!). Auf jeden Fall befinden sich auf der Strecke gefühlte zwanzig Straßenkreisel. Unser Busfahrer (Rufname: Hybrid) nutzt jeden der Kreisel zur brachialen Beschleunigung der Insassen. Ein Muss!
  • Fauna: Mitten in Hong Kong gibt’s einen feinen Park (Eintritt frei). Üppiges Grün, Wasserspiele (kein Natursekt!), botanischer Garten und ein Vogelgehege. Über 600 Exemplare zum Teil exotischen Federviechs lümmelt sich dort und darf bestaunt werden. Prädikat: wertvoll!
  • Vorwärts Marsch: Hong Kong ist ein Fußgängereldorado, überall ausgeschilderte Wege und Fußgängerbrücken. Da die Fußgängerwege direkt durch diverse Shoppingmalls geführt sind, kann man ordentliche Distanzen zurücklegen, ohne überhaupt den Erdboden berührt zu haben.
  • Stadt der schweren Portmonaies: Hier braucht es große Seckel. Nach britischem Vorbild gibt es auch in HK dicke schwere Münzen, vor allem die Fünfer machen einem zu schaffen. Hat man erstmal alle ausgegeben, flucht man auch schon wieder, denn die meisten Automaten schlucken nur diese (in Shanghai werden fast immer auch 5 und 10 RMB Noten akzeptiert).
  • Schlangestehen: In Hong Kong sein heißt Schlangestehen. Man kommt nur schwer drum herum. Die bekannte Tram auf den Victoria Peak haben wir deswegen sausen lassen, weil wir eine gute Stunde hätten anstehen müssen. Aber andere Schlangen ließen sich nicht umgehen. Zum Beispiel die vor unserer Unterkunft. Im 15. Stock untergebracht, gab es für uns keine Wahl. Im Erdgeschoss muss man sich vor zwei Aufzügen anstellen (einer für die geraden, der andere für die ungeraden Stockwerke), ein Offizieller bemüht sich um Ordnung. Zum Zeitvertreib dienen zwei Monitore, die das aktuelle Geschehen in den Aufzüge kundtun. Keine besonderen Vorkommnisse. Die absurdeste aller Schlangen allerdings war die vor einer noch geschlossenen Bäckerei. Die Menschen standen artig über 50m an, einige haben vermutlich sogar campiert. Leider haben wir nicht rausfinden können, ob es zu den Brötchen iPhones gab oder nicht :(
  • Walk of Fame: Gibt’s auch in HK, auch mit Handabdrücken und Sternen, leider kennen wir kaum einen der chinesischen Schauspieler, außer Jet Li , Jackie Chan und natürlich Bruce Lee. Auf einer Schautafel über dessen Wirken grüßt uns ein wohlbekannter Star: Chuck Norris! (Ok, das war die lahmste Story!)
  • Nochmal Hollywood: jetzt Charlie Chaplin. Im Konzertsaal der von außen unglaublich schlecht aussehenden Cultural Centre Concert Hall (schlimmer altrosa Klinkerbau), gab es eine Vorführung des Chaplin Streifens ‘City Lights’, untermalt vom Philharmonic Orchestra. Sehens- und hörenswert. Endlich Kultur, mit der wir was anfangen können… lechz!
  • Temple Street Night Market: Nächtlicher Trubel in Kowloon, über hunderte Meter Verkaufstand an Verkaufstand, dazwischen kleine Straßenrestaurants, bei denen man auf kleinen Plastikhockern sitzend exotisches Meeresgetier verspeisen kann. Prima Abendprogramm. Wer Lust hat, kann sich von Wahrsagern oder Ähnlichem in die Karten gucken lassen!
  • Unsere indischen “Nachbarn”, die vor dem Eingang auf potentielle Kunden warten: Wollten uns bei jedem Betreten oder Verlassen des Hauses zum Kauf von feinen Waren überreden. Copy watch, copy bag. Want suit, Sir? Tailormade shirts. Wanna have a look, Sir? Wir haben uns gefragt, wer wohl die besten Händler auf dieser Erde sind. Die Inder sollten in jedem Fall einen der vorderen Plätze einnehmen. Außer Visitenkarten haben wir übrigens nichts Indisches mit nach Hause gebracht.

Gute Nacht, Horbach!

Entschuldigen Sie, ist das der Sonderflug nach Hong Kong?

Das lange 1.Mai-Wochenende waren wir in der wahrscheinlich unchinesischsten aller chinesischen Städte: in der Sonderverwaltungszone Hong Kong!
Die freie Marktwirtschaft hat sich mit der britischen Höflichkeit und der südchinesischen Mentalität gepaart. Herausgekommen ist eine quirlige Weltstadt, in der Chinesen gutes Englisch sprechen, unaufgefordert Schlange stehen, links fahren, nicht auf den Boden spucken und die Highheel-Quote ca. 75% geringer als in Shanghai ist. Die Hongkonger Skyline wirkt eher bescheiden verglichen mit dem Shanghaier LED-Blingblingkonzert am Bund.

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…Understatement eben.

Für uns als Kurzurlauber einfach toll ist die Tatsache, dass man ruckzuck in die Natur kommt. Einen der vier Tage konnten wir beim Wandern auf einer schnuckligen kleinen Fischerinsel verbringen, bequem mit U-Bahn und Boot zu erreichen:

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Wunderbar. Das riecht nach Meer. Einen weiteren Tag genossen wir am stadteigenen Strand. Schwimmen!!

Die Krönung unseres Aufenthalts war allerdings unser Hotelzimmer:

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Es wurde beschrieben (und berechnet!) als Doppelzimmer mit Wifi, TV und eigenem Bad. Stimmt auch. Die Naßzelle hat großzügige 1,5 Quadratmeter und befindet sich am Fußende des Bettes. Im Prinzip kein Problem für uns, waren wir doch unermüdlich auf Achse.

Unser Fazit nach vier Tagen: Super Stadt, über die Lebenshaltungskosten sollte man nochmal nachdenken. Kann Shanghai nicht bitte ein bisschen mehr Hong Kong sein?!