Mondfestlegende

Gestern war mal wieder ein chinesischer Feiertag, so dass wir über das lange Wochenende ein bisschen weiter weg fahren konnten, dieses Mal nach Qingdao, das in den nächsten Tagen einen eigenen Blogeintrag bekommt.
Nach dem chinesischen Mondkalender wäre gestern der 15. August 4712, Tag des Mondfests oder Mittherbstfest. Der Vollmond soll dann besonders hell und  prächtig aussehen. Die Legende dazu habe ich in einem deutschsprachigen Online-Reiseführer gefunden, der übrigens auch für diejenigen empfehlenswert ist, die planen, uns hier zu besuchen (gell, Mark ;-)):

Nach der Volkssage rührt das Mondfest von der folgenden Legende her: In grauer Vorzeit gab es im Himmel zehn sengende Sonnen. Die Kulturen waren welk, so dass das Volk in bitterer Not lebte. Ein kräftiger Held namens Hou Yi bestieg den Gipfel des Kunlun-Berges, spannte den Bogen und schoss auf einmal neun Sonnen herunter. Er befahl der letzten Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen, was dem Volk zum Wohl gereichte. Deshalb wurde er vom Volk verehrt und respektiert. Viele Leute, darunter Peng Meng, gingen zu ihm in die Lehre. Hou Yi hatte eine schöne Frau, die Chang’e hieß. Eines Tages ging Hou Yi zum Kunlun-Berg, um einen Freund zu besuchen. Dort traf er auf die Himmelskaiserin. Diese gab ihm ein Lebenselixier und sagte ihm, wenn er das Elixier eingenommen habe, werde er unsterblich sein und zum Himmel steigen können. Da er es nicht übers Herz bringen konnte, seine Frau im Stich zu lassen, gab er seiner Frau das Elixier zur Aufbewahrung. Seine Frau steckte das Elixier in ein Kästchen, was aber von Peng Meng gesehen wurde. Eines Tages nutzte Peng Meng die Gelegenheit der Abwesenheit von Hou Yi und zwang mit dem Schwert Chang’e, das Elixier herzugeben. Da sie wusste, dass sie Peng Meng nicht entkommen konnte, verschluckte Chang’e das Elixier. Sogleich flog sie aus dem Fenster zum Mond, und Peng Meng musste fliehen. Nach Hause zurückgekehrt, wusste Hou Yi darüber Bescheid. Er war tief traurig und rief zum Himmel den Namen seiner Frau. Erstaunt entdeckte er, dass der Mond dieses Tages besonders hell und rund war und dass es im Mond den Schatten eines Menschen gab, der Chang’e sehr ähnlich sah. Er eilte mit aller Kraft dem Mond nach. Doch sosehr er sich Mühe gab, er konnte ihn nicht einholen. Hou Yi dachte jede Nacht an seine Frau. Er ließ im Hintergarten, wo sie sich oft aufgehalten hatte, einen Tisch mit Weihrauchstäbchen und Früchten, die sie gern aß, aufstellen. Als die Leute davon erfuhren, dass Chang’e zum Mond geflogen war, stellten sie auch im Mondschein einen Tisch mit Weihrauchstäbchen und beteten zu Chang’e. Seitdem verbreitete sich diese Sitte im Volk.
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Das Mondfest hat viele Sitten, die von Ort zu Ort variieren. Die wichtigsten von ihnen, die bis heute beibehalten werden, sind die Bewunderung des Mondes und das Speisen von Mondkuchen. Am 15. Tag jedes Mondmonats gibt es Vollmond. Zum Mittherbstfest ist der Mond besonders hell und rund. Am Abend des Festes sitzen Verwandte oder Freunde zusammen, um den Mond zu bewundern.

[Den kompletten Text findet Ihr hier: http://www.china-reisefuehrer.com/mondfest.html]