In unseren ersten Tagen hier müssen wir dauernd Entscheidungen treffen. Solche treffen wir im vertrauten Umfeld auch ständig, aber da erleichtert die Gewohnheit unser Handeln. Die bewährten und immer wieder getroffenen Entscheidungen sind häufig gute oder bequeme Lösungen. Manchmal waren sie das auch nur irgendwann mal, und sind jetzt eben das, was man tut, ohne darüber nachzudenken.
Hier machen wir auf jeden Fall vieles zum ersten Mal, nichts ist etabliert, nichts tun wir aus Gewohnheit. Wir versuchen bestimmte Orte zum ersten Mal zu erreichen und müssen entscheiden, ob Metro oder Taxi das bessere Transportmittel für unser Ziel sind. Wir versuchen zum ersten Mal Waschmittel zu kaufen und überlegen, ob wir uns für die teureren Weltmarken entscheiden oder für die günstigeren chinesischen Marken. Auf den chinesischen Marken steht der Produktname meistens nur auf chinesisch drauf, das heißt, es handelt sich fast immer um einen Katze-im-Sack-Kauf.
Wir müssen entscheiden, ob wir über eine vielbefahrene Straße laufen, während die Autos für unsere Begriffe völlig verrückte Manöver durchführen und man eigentlich keinem den Führerschein zutrauen möchte. Oder ob wir stattdessen einen großen Umweg in Kauf nehmen. Wir müssen entscheiden, ob die Feinstaubbelastung für unsere Lungen einen persönlichen Grenzwert erreicht und wir deswegen die leider albern aussehenden Atemmasken aufsetzen sollten.
Und eine richtig große Entscheidung müssen wir auch treffen: In welche Wohnung wir mindestens für das nächste Jahr ziehen. Wir haben gerade drei in der engeren Auswahl. Wünscht uns viel Glück! Wir halten Euch auf dem Laufenden.