Luxus pur: Einblicke in die Shanghigher Society

Dank der hohen Nachfrage und des großen öffentlichen Interesses gewähren wir hier ein paar exklusive Einblicke in unsere Wohnsituation. In diesem Teil konzentrieren wir uns auf Äußerlichkeiten. Wohl bekomm’s!

Still true for us…

“But that’s the wonderful thing about foreign travel, suddenly you are five years old again. You can’t read anything, you have only the most basic sense of how things work, you can’t even reliably cross the street without endangering your life. Your whole existence becomes a series of interesting guesses.”

Bill Bryson

2 Wochen Thailand – unsere Highlights

Thailand-Tour

Two nights in Bangkok
Unser Thailand-Urlaub ging in Bangkok los. Mitten in der Nacht kommen wir mit dem einzigen Taxi Thailands, das ein Taxometer benutzt, an der berüchtigten Backpacker-Meile an. Die Party auf der Khao San Road war um drei Uhr nachts noch in vollem Gange, Lachgas-, Getränke- und T-Shirt-Verkäufer gaben sich ein Stelldichein und waren nicht müde, ihre Ware feilzubieten. Unser Hotel war mitten drin und wir gespannt, wie wir den Trubel aufnehmen würden.

Obwohl es nur eine Durchgangsstation sein sollte, haben wir einiges an Programm in den Bangkok-Aufenthalt gepackt: den Riesenbuddha im Wat Pho-Tempel, eine Nepper-Schlepper-Fahrt zum sogenannten “Floating Market” auf dem Fluss (ein Händler in einem Kajak bietet uns überteuerte Souvenirs, die wir überall sonst auch bekommen), das Jim Thompson-Haus und die obligatorische Ladyboy-Show.

Bangkok hat in kürzester Zeit maximal viele Eindrücke hinterlassen. Weil wir so verdammt erschöpft waren, konnte uns der Bummbumm-Wettbewerb der Partylokalitäten vor unserer Hütte auch nicht am Schlafen hindern. Kob kun kaaaaa.

Koh Tao
Eine Nachtzugfahrt, eine Minibus-Verladung und eine Bootsfahrt später stehen wir verstrahlt am Pier der kleinen Insel Koh Tao und hauen uns erstmal ein ordentliches Frühstück zwischen die Kiemen. Mehr oder weniger zufällig entdecken wir eine kleine Tauchschule mit indviduellster deutschsprachiger Betreuung – danke an Thomas² und Vera an dieser Stelle für die gute Zeit.

Das beinharte Tauchtraining kostet uns den größten Teil unserer Wachstunden – dafür sind wir jetzt offiziell Open Water Diver nach den Statuten von Padi – dem nach der Weltherrschaft und unermesslichem Reichtum strebenden Schnorchelverein (Slogan: “The way the world learns to dive”).

Daneben verbringen wir unsere Zeit auf der Insel mit dem Austesten der lokalen Gastronomie, Reifenflicken der geliehenen Mofette, Mittelohrentzündung pflegen und Mückenspray auftragen.

Railay
Weil der Nachtzug so schön war, entscheiden wir uns für die attraktive Nachtboot-Option, um vom Golf von Thailand zur Andaman-See weiterzuziehen. Diesmal nach Railay, wo uns wunderschöne Strände und Kletterfelsen erwarten. Die Felsen haben wir unter fachkundiger Anleitung von lokalen Guides ausprobiert, sind beim Abendspaziergang durch den Dschungel gewandert und haben uns beinahe von Mosquitos fressen lassen. Aber die Schlangen und Affen haben uns immerhin in Ruhe gelassen.

Koh Lanta
Um uns nach den ganzen Abenteuern endlich mal zu entspannen, entscheiden wir uns, einer persönlichen Empfehlung folgend (danke, Connie), im Relax Bay Ressort abzusteigen. Christian will nochmal tauchen gehen, aber daraus wird wegen absoluter Nebensaison in dieser Gegend nichts. Wir erkunden und umrunden stattdessen die schnuckelige Insel mit einem geliehenen Motorroller und entscheiden uns, früher als geplant unserer letzten Station die Ehre zu erweisen.

Phuket
Phuket überrascht mit europäisch anmutender Architektur, guter Gastronomie und süßen Sträßchen. Wir strollen durch die Stadt und besuchen den berüchtigen Night Market, der nochmal alles an thailändischen Spezialitäten aufbietet – außer Thai-Boxhandschuhen, die wir einem Freund in Shanghai mitbringen sollten.

Mit dem Nachtflug düsen wir zurück nach Shanghai, das uns mit guter Laune und schönem Wetter willkommen heißt.

„Gmotzt isch gnuag globt“: Verkaufen auf Chinesisch

Bei einigen unserer Blogeinträge haben wir unser Befremden darüber zum Ausdruck gebracht, dass die chinesische Kultur die Menschen anders handeln lässt, als wir es mit unserem mitteleuropäischen Hintergrund erwarten.

Beim Verkaufen treten diese Unterschiede deutlich zutage. In einer bekannten und auch bei Ausländern sehr beliebten Drogeriekette versuchte eine Dame allen Ernstes mir Augencreme zu verkaufen, indem sie mir sagte, wie alt meine Augen aussähen und dass ich dagegen dringend etwas tun müsste. Ich fliehe vor dieser Beratung in die Shampoo-Abteilung, wo ich tatsächlich etwas kaufen will. Die nächste Verkäuferin fasst ungefragt meine Haare an und sagt mir, dass meine Haare außergewöhnlich trocken seien, natürlich mit dem Ziel, mir das teuerste zum Verkauf stehende Produkt anzudrehen.

Bei der Schneiderin, bei der ich mir einen Trenchcoat habe schneidern lassen und sehr zufrieden war, wollte ich mir auch eine Hose machen lassen. Während des Ausmessens macht sie sich mit ihrer Kollegin über mein ausladendes Hinterteil lustig, nur um mich kurz später zu fragen, ob ich nicht gleich mehrere Hosen bei ihr machen lassen möchte.

Heute: Mein Chinesisch-Kurs an der Sprachschule ist vorbei. Um mich zu überzeugen, dass ich doch an derselben Schule weiterlernen solle, lässt der Leiter der Sprachschule mir über seine Mitarbeiterin sagen, dass mein Chinesisch ja noch sehr schlecht sei, er rede extrem langsam mit mir und ich würde ihn trotzdem nicht verstehen.

Bei mir hatten die obigen Verkaufsstrategien fast immer denselben Effekt: Aus dem Drogerieladen bin ich sofort rausgegangen, ohne was zu kaufen; die Schneiderin hat eine potentielle Stammkundin verloren und die Sprachschule …. da bin ich noch am Überlegen, ob ich nicht aus Trotz richtig gut Chinesisch lerne. So gut, dass ich dem Boss der Schule irgendwann in fließendem Chinesisch sagen kann, dass jemand, der keine einzige Fremdsprache kann und eine Sprachschule leitet, seinen Mund eventuell nicht so weit aufreißen sollte.